Datei:Ansprache Leibdragoner 1896.png

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Beschreibung: Ansprache von Großherzog Friedrich I. bei der Gedenkfeier des 1. Bad. Leib-Dragoner-Regiments Nr. 20 in Karlsruhe am 22. März 1896
Quelle: aus dem Buch Großherzog Friedrich I – Reden und Kundgebungen 1852-1896, herausgegeben von Dr. Rudolf Krone, Freiburg im Breisgau 1903.
Urheber: unbekannt
Aufnahmedatum: Buch von 1903, Bild erstellt 2010
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Text

  Ansprache
bei der Gedenkfeier des 1. Bad. Leib-Dragoner-Regiments Nr. 20
 in Karlsruhe
22. März 1896.

Der Großherzog in Begleitung des Erbgroßherzogs und des Prinzen Karl wohnte zuerst dem evangelischen Festgottesdienst auf dem Hofe der alten Dragonerkaserne und dann dem katholischen in der neuen Dragonerkaserne vor dem Mühlburger Thor an und begab sich hierauf nach dem Platz vor der Festhalle, wo das Regiment mit seinen Veteranen in offenem Viereck Paradeaufstellung genommen hatten. Der hohe Herr ging die Front ab, während die fürstlichen Damen im Wagen folgten. Nach der Ansprache des Regimentskommandeurs, die mit einem Hoch auf Kaiser und Großherzog schloß, defilierten die Veteranen und das Regiment. Abends fand ein Reiterfest statt und hernach das Festbankett in der Festhalle, wobei der Fürst diese Rede hielt:

Die Feier, die Sie heute begangen haben, war zunächst die Erinnerung an eine ruhmreiche Zeit. Daß Sie hierhergekommen, diese ruhmreiche Zeit zu feiern, die Kameradschaft zu pflegen und sich von neuem zu besprechen, ist in hohem Grade erfreulich. Sie fühlen das alle mit mir.

Aber wir dürfen heute den Blick noch etwas weiter zurückwerfen. Die Gründung dieses Regiments greift in eine Zeit schwerer Ereignisse, die über das Land hereingebrochen waren. Damals war es die Schwadron, welche in Landau gestanden ist, die war es, die die Treue hielt, und auf diese Treue ist das ganze Regiment aufgebaut worden. Diese Ehre wurde mir zu teil. Ich freue mich noch heute, daß mir dieser Auftrag zuteil geworden ist, denn ich habe dabei die Erfahrung gemacht, welche Erleichterung ein Vorbild ist. Das Vorbild der Treue ist das beste für den Soldaten. Nach dieser Zeit, meine Freunde, haben wir uns gründlich vorbereitet auf das, was später kommen sollte, und die Erfolge von 1870/71. Nun, was ich Ihnen eben gesagt, waren die Folgen der Treue, der Hingebung und Aufopferung.

Wir dürfen aber, meine Freunde, uns heute nicht trennen, ohne noch eines weiteren Ereignisses zu gedenken. Sie wissen alle, daß wir heute den 22. März, den Erinnerungstag an den großen Kaiser Wilhelm I. feiern, dessen Geburtstag. Wenn wir an diesen hohen Herrn denken, so haben wir auch ein Vorbild treuer Hingebung, treuer Pflichterfüllung. Ein Vorbild sondergleichen war der, der das geschaffen hat, was wir heute verehren dürfen, mit der Armee hat er das Deutsche Reich geschaffen. Denken wir stets daran und Sie alle, wenn Sie heimkommen, daß es sich darum handelt, dieses große Gut zu erhalten, fern zu halten von ihm alle jene Einflüsse, die das Bestehende vergiften und verderben wollen.

Hieran festzuhalten, will ich Ihnen zwei Worte sagen, die Ihnen allen bekannt sind: „Sei getreu bis in den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben." Und das andere Wort, welches ich Ihnen mitgeben will, es ist der letzte Ausspruch des großen Kaisers, der sagte: „Ich habe keine Zeit, müde zu sein." Diese wollen wir uns zum Vorbild nehmen. Niemals Zeit haben zur Müdigkeit, heißt immer bereit sein zu edlen Thaten, Arbeit und Kämpfen. Das, meine Freunde, nehmen Sie als Gruß mit nach Hause. Ich richte mich noch ganz besonders an die junge Mannschaft des Regiments, daß Sie von den Veteranen das Vorbild nehmen mögen, das Ihnen auch in Ihrem ferneren Leben stets das Rechte zeigen wird, diejenigen Wege zu gehen, die zum Ziele, zur Ehre führen.

Ich nehme Abschied, meine Freunde, von Ihnen mit der Bitte, daß Sie noch mit mir desjenigen gedenken, der dermalen unser Kaiser, unser Kriegsherr ist. Ich fordere Sie auf, mit mir zum Abschied zu rufen: „Unser Kaiser, unser Kriegsherr hurrah!"

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