Karlsruher Verkehrsverbund

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KVV-Kundenzentrum Ecke Tullastraße/Gerwigstraße (in der Oststadt)

Die Karlsruher Verkehrsverbund GmbH (KVV) organisiert den ÖPNV in Karlsruhe und Umgebung.

Allgemein

Der Karlsruher Verkehrsverbund wurde am 15. November 1993 gegründet und übernahm am 28. Mai 1994 den Öffentlichen Personennahverkehr auf Eisenbahnen, Straßenbahnen und Bussen in der Region Karlsruhe. Der KVV stellt im Verbundgebiet die Regieebene aller Verkehrsunternehmen dar. Der KVV verfügt selbst weder über Busse noch Schienenfahrzeuge und ist damit nur eine Verwaltungsgesellschaft, die Transportleistungen ein- und verkauft.

Die Aufgaben des Verkehrsverbundes umfassen:

  • Koordination aller Verkehrsunternehmen (VU) im Verbundgebiet
  • Erarbeitung von Fahrplänen und Abstimmung der Fahrpläne an Umsteigepunkten
  • Herausgabe von Fahrplänen
  • Schaffung einer einheitlichen Tarifstruktur
  • Einnahmeaufteilung
  • Grundsatzplanung und Liniennetzplanung
  • Marketing, Vertrieb und Kundenbetreuung

Jahreskarten

Der KVV bietet derzeit folgende Jahreskarten an:

  • KombiCard
  • Studikarte für Studenten
  • ScoolCard für Schüler und Auszubildende
  • „Karte ab 60“ für Menschen ab 60 Jahre
  • „Umweltjahreskarte“ übertragbar und nichtübertragbar
  • „Firmenkarte“ für Arbeitnehmer von Firmen, Unternehmen und Behörden
  • „AboPlus KVV/VRN“ für Pendler und Schüler im Bereich des KVV und VRN, seit 1. Januar 2013

Im Sommer 2008 gab es im KVV testweise eine nicht-übertragbare Netzkarte mit dem Namen SommerCard für 90 €, die es ermöglichte, vom 1. Juli 2008 bis 30. September 2008 das ganze Netz zu nutzen. Dieser Test wurde nach dem Schweizer Vorbild des „General-Abos“ gestaltet. Von der SommerCard wurden etwa 18.000 Stück verkauft, davon etwa die Hälfte an Neukunden. 300 der 11.000 Besitzer von übertragbaren Jahreskarten wechselten ebenfalls zur SommerCard. Aufgrund dieses Erfolgs wurde zum 1. November 2008 die KombiCard eingeführt.

Gesellschafter und Kostenanteile

Die Gesellschafter des KVV und ihre jährlichen Anteile an den Finanzierungskosten zwischen 2014 und 2018, soweit bekannt, sind:

Geschäftsführung

Am 25. Februar 2014 unterschrieb Alexander Pischon seinen Arbeitsvertrag als kaufmännischer Geschäftsführer für die KVV. Daneben leitet er auch den kaufmännischen Bereich der VBK, der AVG sowie der KASIG. Der offizielle Dienstantritt soll zum 1. Oktober 2014 erfolgen. Eine vorherige Arbeitsaufnahme wird angestrebt.

Der erste Geschäftsführer war Dr.-Ing. E. h. Dieter Ludwig. Als dieser aus Altersgründen ausschied, folgte ihm vom 2. August 2006 bis Ende Dezember 2013 Dr. Walter Casazza nach.

Kostendiskussion

Landrat Dr. Christoph Schnaudigel kritisierte im Jahr 2013 die ständigen Kostensteigerungen für die Dienstleistungen der vom KVV beauftragten Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH. So musste sich der Landkreis Karlsruhe im Jahr 2009 mit acht Millionen Euro am Defizit des KVV beteiligen. Für das Jahr 2014 wird aus Sicht der AVG ein Zuschuss in Höhe von 15,4 Millionen Euro fällig, wobei dieser Betrag noch mit Unsicherheiten behaftet ist. Insbesondere die Kosten für die Linien  S1 / S11  seien nach eigenen Berechnungen des Landkreises zu hoch, während die Kosten für die Linie  S2  angemessen wären. Die AVG hat ihre Kalkulationen auf freiwilliger Basis überprüfen lassen. Dabei wurde ein Planungsfehler für die Linie  S2  zugunsten des Landkreises in Höhe von 200.000 Euro festgestellt. Der Kreistag betonte, weiterhin das Karlsruher Modell unterstützen zu wollen. In einer eigenen Kalkulation habe der Landkreis jedoch einen Zuschussbedarf für die  S1 / S11  einen Betrag in Höhe von 1,97 Euro pro gefahrenem Kilometer errechnet. Die AVG veranschlagte hingegen rund 6 Euro. Gemäß Landkreis kann die AVG die sich daraus ergebende Differenz nicht detailliert und nachvollziehbar erläutern. Deshalb sei ein Vertrauensverlust beim Landkreis entstanden.

Grundlage für die Kostenübernahme bildete ein Vertrag aus dem Jahr 1993, der zwischen der Stadt Karlsruhe und dem Landkreis geschlossen worden war. Dieser enthielt allerdings keine konkrete Leistungsbeschreibungen. Der Vertrag wurde zum Ende des Jahres 2013 gekündigt. Der Landkreis erhofft sich vom neuen Vertragsschluss eine verbesserte Transparenz bei der Ermittlung der Kosten und Zuschüsse. Landrat Schnaudigel stellt sich zudem vor, dass die Geschäftsführung des KVV ab dem Jahr 2019 in Hände gelegt wird, die von der VBK und AVG unabhängig sind. Bislang ist dies nicht der Fall.

Der Kreistag hat am 30. Januar 2014 den Zuschuss für den ÖPNV-Bereich in Höhe von 16,5 Millionen Euro zugestimmt, fordert aber weiterhin Transparenz.

Alkoholverbot

Seit 9. April 2008 besteht ein Alkoholverbot in den Bussen und Bahnen. Eindeutige Piktogramme im Innenbereich kennzeichnen dies. Auf die zusätzlichen Verbote wie beispielsweise dem „Verzehr von stark riechenden und verschmutzenden Speisen“ und der „Vermeidung von Lärmbelästigung“ wird ebenfalls mit Piktogrammen hingewiesen. Dies gilt auch für die Ausweisung von Behindertensitz- und Kinderwagenstellplätzen[1].

Beteiligte Verkehrsunternehmen

Die Unternehmen, die im Auftrag des KVV fahren sind:

Mobilitäts-Bonussystem Karlsruher

Der Karlsruher Verkehrsverbund beteiligt sich am Mobilitäts-Bonussystem Karlsruher der City Initiative Karlsruhe. In den Kundenzentren des KVV kann mit der Bonus-Münze Karlsruher bezahlt werden.

Auszeichnungen

7. Dezember 2006
ein Ort im Wettbewerb Land der Ideen

Adresse

Karlsruher Verkehrsverbund GmbH
Tullastraße 71
76131 Karlsruhe
Telefon: (07 21) 61 07 - 58 85

Kundenzentren

Der KVV hat an folgenden Stellen Kundenzentren eingerichtet:

Siehe auch

Portal Schienenverkehr

Weblinks

Fußnoten