Botanischer Garten Karlsruhe

Aus dem Stadtwiki Karlsruhe:

Der Botanische Garten in Karlsruhe

Der Botanische Garten Karlsruhe ist ein Garten westlich des Karlsruher Schlosses.

Allgemein

Der Botanische Garten befindet sich zwischen dem Schlossgarten, der Orangerie und dem Bundesverfassungsgericht. Zeitweilig wuchsen dort über 40.000 verschiedene Pflanzen aus fast allen Regionen der Erde. Im Garten gibt es Bäume aus verschiedenen Kontinenten, Blumenrabatten und Brunnen. Die Cafe-Terrasse im italienischen Garten lädt zum Verweilen ein. Vier Sphingen und weitere Skulpturen verzieren die Anlagen.

Schaugewächshäuser

Die Gewächshäuser bestehen aus einem sogenannten „Kalthaus“, in dem Kakteen und Sukkulenten gedeien, dem hohen „Palmenhaus“, in dem es auch einen Seerosenteich gibt, und einem tropischen „Warmhaus“. Sie beherbergen Pflanzen aus verschiedenen Vegetationszonen bis hin zu tropischen Gewächsen. Der Zugang erfolgt bei der Orangerie und kostet Eintritt: 3,00 €, ermäßigt 1,50 €; Jahreskarte 15,00 €, ermäßigt 7,50 € (Stand Juli 2023).

Öffnungszeiten

Januar bis April

Samstag bis Montag und Feiertag: geschlossen
Dienstag bis Freitag: 10:00 Uhr bis 16:45 Uhr

Mai bis Dezember Dienstag bis Sonntag 10.00 Uhr bis 16:45 Uhr, montags geschlossen.

Am ersten Dienstag jeden Monats führt Gartenleiter Thomas Huber ab 17 Uhr („After-Work-Führung“) persönlich durch die Schaugewächshäuser (Eintritt 4,50 €; Anmeldung erforderlich).

Geschichte

Markgraf Karl Friedrich von Baden (1728–1811) ließ den Botanischen Garten durch den Botaniker Carl Christian Gmelin im 18. Jahrhundert anlegen. Die Orangerie und neue Pflanzenhäuser stammen vom Residenzbaumeister Heinrich Hübsch und wurden zwischen 1853 und 1857 errichtet.

Zweiter Weltkrieg

Die bisher größte Einbuße für den Garten brachten die Luftangriffe im Winter 1944/45, bei denen alle Gewächshäuser durch Bomben und Brände zerstört wurden. Bei Kriegsende hatte der Garten noch fünf Pflanzen (ein „Dioon edule“, eine „Aloe“ und drei „Erythrina crista-galli“) unter Glas und der Baumbestand hatte starke Schäden erlitten. Ab 1948/50 begann der Wiederaufbau.[1]

Erweiterungsbau Bundesverfassungsgericht

Im Jahr 2002 wurde eine Bürgerinitiative zum Erhalt des Botanischen Gartens gegründet, um die im Zuge der Erweiterung des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG) geplante Bebauung des Gartens und damit die Zerstörung der denkmalgeschützten Anlage zu verhindern. Der Garten ist wissenschaftlichen Ursprungs, er dient der Erforschung von Pflanzenarten, die vom Aussterben bedroht sind. Die sogenannten „Urpflanzen“ wie Palmfarne, Gnetum-Gewächse[2] und Ginkgo sind ein Spezialgebiet des Botanischen Gartens. Es ist die Kultivierung und Untersuchung in der evolutionären Biologie, und daher von großem Interesse.

Am 28. April 2005 reiste eine Delegation des Petitionsauschusses des Deutschen Bundestages nach Karlsruhe zu einem Ortstermin, um sich vor Ort über den Erweiterungsbau des Bundesverfassungsgerichts zu informieren.

Am 29. April 2005, nach dem Ortststermin des Petitionsausschusses des Deutschen Bundestages in Karlsruhe äußerte die Bürgerinitiative „Botanischer Garten“ Empörung darüber, dass man im Botanischen Garten bereits Bäume gefällt hatte, die außerhalb des abgesteckten Baugrundes gestanden hätten.

Am 19. Mai 2005 äußerte die Initiative „Botanischer Garten“ darüber Empörung, dass die Baumaßnahmen am Erweiterungsbau des Bundesverfassungsgerichts ungeachtet der noch ausstehenden Entscheidung des Petitionsausschusses weitergingen.

Die vom Bundesverfassungsgericht ursprünglich favorisierte Erweiterungsvariante konnte durch Anregungen der Initiative Botanischer Garten in eine für den Garten verträglichere Lösung geändert werden. Der Erweiterungsbau wurde 2007 in Betrieb genommen und fügt sich mit seiner begrünten Fassade gut an den Botanischen Garten an.

Sanierung 2014–2017

Beginnend mit dem Kalthaus wurden ab 2014 mit einem Gesamtaufwand von 3,5 Millionen Euro die Schaugewächshäuser und das Torbogengebäude saniert. Die neue Verglasung nimmt nun vorne mit einer Rundung im Übergang die ursprüngliche Form wieder auf. Diese war beim einfachen Wiederaufbau nach dem Krieg nicht wieder hergestellt worden. Auch wurde bei der inneren Gestaltung an alte Pläne und einen „Gartenführer von 1888“ angeknüpft.

Lage

Dieser Ort im Stadtplan:

weitere Bilder

Weblinks

Fußnoten

  1. Thomas Carolus, Thomas Huber: „Botanischer Garten Karlsruhe“, Seite 14, Brausdruck Heidelberg, ohne Jahr, ISBN: 3-932489-01-2
  2. https://de.wikipedia.org/wiki/Gnetum